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Der Turm zu Babel und die tausend Sprachen

Kratz`mir des Morgens Ticken aus den Haaren
Jetzt nicht verzagen
Und fein “Bonjour” in sein feucht- kaltes Anlitz sagen

Und wieder sitz` ich schauend, schaudernd
Ein Mädchen streckt mir die Zunge raus
Ich tu`s beflissentlich ebenso

Jetzt rauchen sie hier alle Pfeifen
Und führen an sonn`gen Tagen Hund und Sonnenbrille aus
Beflissentlich nehm`ich heut nicht Reißaus:
“Entschuldigen sie, das tut mir leid, doch heut`ist alles
ausverkauft…”

Scheinheilig- arglos sehe ich sie küssen sich
Auf beklemmt, feucht- kalten Bänken
Mutlos muss ich den Augenpaaren trotzen
Und arg ist`s wenn`s aus ihnen spricht:
“Halt, halt dich kenn`ich doch, dich hab`ich doch schon mal
gesehen…”
Was soll ich sagen: “Es tut mir leid, doch das muss wohl ein
Irrtum sein”,
Und wieder spricht`s aus mir a l l e i n

"Der Turm zu Babel und die tausend Sprachen" © Thomas Hecht (1994)